Es wurde im Oktober mit einer Auftaktveranstaltung in Kerkrade vorgestellt. Um der „Plastiksuppe“ die Stirn zu bieten, ist die Erprobung von fünf verschiedene Systeme zur Beseitigung von Abfall aus der Maas vorgesehen. Ende des Jahres soll ein definitives Modell vorgestellt werden.
Auf ihrem Weg durch Frankreich, Belgien und die Niederlande gelangt Abfall aus der Industrie, Landwirtschaft, Schifffahrt und Haushalten in die Maas. Letztlich gelangen sie als „Plastiksuppe“ ins Meer. Bei der Analyse von 62.000 Abfallteilchen in der Maas stellte man fest, dass man mehr als die Hälfte davon in Limburg gefunden hatte. Plastikabfall macht 84 % des Abfalls im Fluss aus.
Im Rahmen des Projekts Interreg-LIVES wird eine Abfallsammlungsvorrichtung erprobt werden, die den Abfall aus dem Wasser filtern kann. „Ist eine Flasche noch eine Flasche, wenn sie Rotterdam erreicht?“, fragt sich die Koordinatorin Sylvia Spierts in der niederländischen Zeitung Trouw. „Man sollte sie möglichst früher auf dem Weg des Flusses abfangen.“ Das niederländische Unternehmen Noria entwickelte den Abfallfilter. In einem Interview mit der Zeitung Het Belang van Limburg erklärte der Inhaber Rinze de Vries, er erwarte vielversprechende Ergebnisse. „In einem Laborversuch wurde über 90 % des Plastiks aus dem Wasser beseitigt.“
Da Flüsse nicht an Grenzen halt machen, ist für ein Vorgehen gegen Plastikabfall ein internationales Konzept erforderlich. Die EU-Gesetzgebung zu Plastikabfall ist noch lückenhaft. Im Hinblick darauf führt LIVES Organisationen aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden zusammen, um ein Bewusstsein für die Herkunft des Plastikabfalls zu schaffen.
LIVES (Litter Free Rivers and Streams) ist ein Projekt der niederländischen Provinz Limburg und erhält Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.